Feuchtwiesen

Was sind Feuchtwiesen?

Feuchtwiesen sind Wiesen in Tallagen, meist entlang eines Baches oder Flusses, die zumindest zeitweilig im Jahr feucht oder sogar stark vernässt sind. Entlang unregulierter Flüsse können sie auch überschwemmt werden.

Durch die extensive, nur ein- bis zweimal im Jahr stattfindende Mahd, oft auch mit Nachbeweidung im Spätsommer oder Herbst, entstanden über viele Jahrhunderte wunderschöne, bunte Wiesen, die vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Die Mahd oder Beweidung ist schwierig und erfolgt in trockeneren Zeiten, damit Mähgeräte und Tiere nicht im weichen Boden einsinken und dadurch Maschine, Tier und Wiese geschädigt werden. Das Mähgut der Feuchtwiesen wird sehr geschätzt, vor allem als nährstoffreiches Rinderfutter, früher auch als Einstreu im Stall anstelle von Stroh.

Was kann ich hier sehen?

Aufgrund der von Natur aus guten Wasser- und Nährstoffversorgung sind die Wiesen wüchsig und grün, es dominieren Süßgräser, Seggen und Binsen. Im Frühling, wenn das Gras noch niedrig ist, erscheinen die ersten weißen und gelben Tupfen: Wiesenschaumkraut und Sumpfdotterblume. Rund um den Muttertag beginnen die Wiesen in allen Farben zu blühen, mit rosa Kuckuckslichtnelken, gelben Trollblumen und violetten Schwertlilien. Je später die erste Mahd stattfindet, desto mehr Blumen, Schmetterlinge und andere Insekten kommen dazu. Mit etwas Glück lässt sich im Juli sogar ein Ameisenbläuling am blutroten Wiesenknopf saugend beobachten. Der Weißstorch ist am liebsten auf den frisch gemähten Wiesen unterwegs, wo er Heuschrecken und Frösche aufstöbert. Im September kann man auf einmähdigen Wiesen auch noch Besonderheiten wie den violett blühenden Lungenenzian finden.

Was ist an den Feuchtwiesen so besonders?

Feuchtwiesen gehören zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen im Burgenland. Früher, als noch jeder Landwirt Rinder hatte, waren sie überall zu finden. Sie sind kulturhistorische Zeugen von den Mühen der Landwirte, die Wiesen dem Wald abzuringen, der ohne Nutzung hier wachsen würde. Seit den 1970er Jahren wurden die meisten Feuchtwiesen durch Ackerkulturen wie Mais ersetzt oder gar nicht mehr bewirtschaftet. Sie gehen dann allmählich in Schilfröhricht, Gebüsch und letztendlich wieder Wald über. Die Erhaltung bunter, artenreicher Feuchtwiesen ist von engagierten Landwirten abhängig, die sie in traditioneller Weise mähen oder mit geeigneten Tieren (z.B. Rindern oder Schafen) extensiv beweiden.

 

Projekt

buntes burgenland - FEUCHTWIESEN ENTDECKEN ist ein Projekt von naturschutzakademie.at, das möglichst viele Menschen für Feuchtwiesen begeistern möchte.

Kinder, Pädagogen, Eltern, Naturvermittler, Gemeindevertreter, Landwirte und alle weiteren Interessierten sind eingeladen, die Geheimnisse der schönen, artenreichen Feuchtwiesen in ihrer Gemeinde mit uns neu zu entdecken.

Ziel ist es auch, engagierte Personen, die maßgeblich zur Erhaltung der Feuchtwiesen beitragen, vor den Vorhang zu stellen.

Lernen Sie mit uns Tiere, Pflanzen und die besondere Bedeutung dieser bunten Wiesen, die auf regelmäßige Pflege angewiesen sind, kennen! Projektpartner sind der Naturschutzbund Burgenland und die Naturschutzabteilung des Landes.

Den Projektfolder mit allen wichtigen Informationen finden Sie hier.

Das Projekt buntes burgenland  - FEUCHTWIESEN ENTDECKEN wird unterstützt von Land Burgenland und der Europäischen Union (ELER).