Rust am See

Anfang April startet die Naturschutzrallye 2025 für die Mittelschule in der Freistadt Rust am See! Ziel ist, zwischen Anfang April und Ende Juni (mindestens!) 100 verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu entdecken – und möglichst auch zu identifizieren! Die beiden 3. Klassen werden dabei von ihren Pädagoginnen Susanne Popovits und Kerstin Hübner, sowie dem Betreuerteam von naturschutzakademie.at unterstützt.

Die abwechslungsreiche Umgebung von Rust am See mit seiner Lage zwischen den Weingärten des Ruster Hügellandes und den Feuchtwiesen und dem Schilfgürtel am Neusiedler See bietet die beste Gelegenheit, in die Artenvielfalt einzutauchen! Immerhin befinden wir uns im Europaschutzgebiet „Neusiedler See-Nordöstliches Leithagebirge“, ausgewiesen nach der Fauna-Flora-Habitat und der Vogelschutzrichtlinie der EU.

Alle bisher festgestellten Arten sind hier zu finden!


11. Juni 2025

Rust: Auf in die zweite Runde!

… heißt es für die 3.Schulstufe der Mittelschule Rust am Mittwoch, den 11.06.2025. Unser Ziel: 100 Arten finden! Nach einer sehr erfolgreichen ersten Runde im Mai (85 Arten) schienen die noch fehlenden 15 Arten ein überschaubares Ziel zu sein. Und tatsächlich! Gar nicht weit entfernt, auf der Schutthalde und den Brachen hinter der Schule ist eines schnell klar – hier gibt es sehr viel zu entdecken!

Wir arbeiten wieder in Kleingruppen, um die Tier- und Pflanzenvielfalt der Schulumgebung zu erforschen. Der anfängliche Wind bereitet vor allem den Insektenforscher:innen Sorge. Doch das mittlerweile geübte Auge ermöglicht es, dass unsere Jungforscher:innen trotzdem einiges entdecken! Südliche Mosaikjungfer, Grünader-Weißling und Ackerwinden-Bunteulchen gehen dabei ins Netz. Auf der Schutthalde werden natürlich auch der ein oder andere Stein umgedreht und „Zack“ – einer der größten Laufkäferarten Mitteleuropas, ein Lederlaufkäfer, wird entdeckt. Ein echtes Highlight! Zum Schluss kommt es auch noch zu einer echten Mutprobe: Außer Frau Fachlehrerin Popovitz traut sich nur einer der Burschen den beeindruckenden Warzenbeißer auf die Hand zu nehmen.

Heute steht es aber nicht nur am Programm noch mehr Arten zu finden, sondern sie auch, mit möglichst allen Sinnen, kennenzulernen. Neben dem „Erriechen“ und „Erfühlen“ der Pflanzen, wird auch die ein oder andere verkostet. Unter anderem werden Feinstrahl-Knospen und sogar eingerollte Brennnesselblätter von den Furchtlosesten verspeist. Beim Wermut reicht es schon nur die Finger abzuschlecken, um einen Eindruck von seiner Bitterkeit zu gewinnen, stellen die Schüler:innen fest. Der Wermut ist nach dem Gelben Enzian die zweitbitterste Pflanze Österreichs. Wir entdecken noch weitere Heilpflanzen, wie beispielsweise das Echte Johanniskraut, aus dem Rotöl hergestellt werden kann. Die Kinder staunen, als beim Zerquetschen der Knospe der leuchtend-dunkelviolette Saft austritt, der dem Öl die Färbung verleiht und als sie die blaue Farbe des Schafgarben-Destillates sehen. Oft liegt das Gute ganz nahe vor unserer Haustüre!

Doch wie viele Arten waren es denn jetzt letztendlich, die wir in der Ruster Gemeinde entdeckt haben?

 

 


19. Mai 2025

Rust: Feuchtwiesenerlebnis!

Am Montag, den 19.05.2025 begaben sich 27 Schülerinnen und Schüler der neuen Mittelschule Rust auf die erste Exkursion mit dem Team von naturschutzakademie.at. Trotz windigem und bewölktem Wetter marschierte die Gruppe zu den nahegelegenen Feuchtwiesen, welche heutzutage zu den seltensten Habitaten des Burgenlands zählen, da diese aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft an Bedeutung verloren haben und somit abhandenkamen.

Ziel der Exkursion war es, viele unterschiedliche Arten in diesem seltenen Lebensraum ausfindig zu machen. Bereits am Weg zu den nassen Wiesen fanden wir zwei Arten. Ein Schmetterling, der Schwarze Bär, wartete bereits am Gehweg von der Gruppe entdeckt zu werden. Auch der Mauerpfeffer konnte am Weg noch entdeckt werden.

Nachdem der farbenfrohe Falter und die gelbblühende Pflanze begutachtet wurden, ging es direkt weiter auf die Feuchtwiesen, um hier mehr Arten entdecken zu können. Um den Fokus der lebhaften Schülerinnen und Schüler auf die jeweiligen Arten lenken zu können, wurden vom Naturschutzteam 4 Stationen angeboten, um die dort lebenden Pflanzen, Insekten, Vögel und Gehölze zu identifizieren. Spielerisch konnten viele Arten ausfindig gemacht und bestimmt werden. Als alle Stationen durchgemacht waren, endete die aufregende Exkursion mit einem Artenwettlauf, bei welchem die Schülerinnen und Schüler ihr erlerntes Wissen noch unter Beweis stellen konnten.

So wurden bei dem Ausflug eine Vielzahl des Artenreichtums der Umgebung kennengelernt und vermittelt. Diese waren die Grundlage für eine umfassende Artenliste, welche im Anschluss verfasst wurde: wir sind am Weg zum Ziel, 100 Arten zu finden!

 

 


23. April 2025

Rust: die ersten Falter sind geschlüpft!

Pädagogin Susanne Popovits berichtet noch vor den Osterferien aus Rust: „Wir haben das Puppenhaus ja gleich noch nach eurem Besuch „gemütlich eingerichtet". Gestern ist dann der Osterluzeifalter geschlüpft, worüber wir uns sehr gefreut haben. Leider hat das Freilassen heute nicht geklappt. Er wollte bei dem Sturm nicht sein gemütliches Häuschen verlassen.“ Am nächsten Schönwetter-Tag hat es dann geklappt!

Dann sind die Osterferien gekommen, und sehr zur Freude ihrer kleinen Tochter sind einige Falter im Puppenhaus von Pädagogin Kerstin Hübner geschlüpft! Der mittlere Weinschwärmer hat aber gewartet, bis gestern wieder alle in der Schule waren und ihn die Kinder im Schulgelände freilassen konnten!

 

 


2. April 2025

Auftakt in Rust am See!

Einstiegs-Workshop in Rust am See! Um den Schülerinnen und Schülern das Verwenden der Bestimmungsapps und Bestimmungsliteratur näher zu bringen, werden in den Klassenzimmern vier Stationen aufgebaut: eine Schmetterlings-Station (geführt von Thomas Holzer), eine Vogel-Station (Justin Kuba) und zwei Pflanzen-Stationen (Orphelia Herdits-Riemer u. Julia Kelemen-Finan). Die Schüler teilten sich auf die Stationen auf und wechselten alle 20-25 Minuten.

Zusätzlich zu dem Bestimmungs- und „App-Training“ wurden den Kindern auch allgemeine Infos zu den Arten nähergebracht und neugierige Fragen beantwortet. Eines der großen Highlights waren die Schmetterlingspuppen, die die Kinder voller Begeisterung auf die Hand genommen haben. Umso größer war die Freude, als bekanntgegeben wurde, dass die Klasse einige Schmetterlingspuppen samt Julias selbst-gebasteltes Puppenhaus behalten darf.

Einige Kinder fragten ganz interessiert, wie groß die Schmetterlinge werden können und auch ob seltene Arten dabei sind. Thomas antwortet, dass einige Schmetterlinge eine beträchtliche Spannweite haben und man das Puppenhaus entsprechend mit Ästen vorbereiten soll. Seltene Arten sind aber nicht dabei, sondern eher gängige, die man auch leicht selbst entdecken kann.

Julia fügte noch hinzu, dass es sich um gezüchtete Schmetterlinge handelt, und dass es verboten ist in der Natur gefundene Puppen mitzunehmen. Allein für das Projekt Naturschutzrallye mussten einige Genehmigungen eingeholt werden, um die Übergabe der Schmetterlingspuppen und das spätere Freilassen der Schmetterlinge zu ermöglichen.